Auf großer Fahrt
Door: Webmaster
Blijf op de hoogte en volg Julia
31 Oktober 2007 | Spanje, Madrid
Huch… ich glaube, ich habe mich schon länger nicht mehr gemeldet, was?! Na ja, jetzt aber :)! Habe ich euch eigentlich schon von unserem wunderschönen Wochenendtrip erzählt? Nein, oder? Na gut, dann hole ich das mal nach. Und zwar hatten wir Anfang Oktober einige Brückentage und somit 4 Tage hintereinander keine Uni. So entschlossen wir uns, auf große Fahrt zu gehen. Wir, das sind Lena, Gabi, Lisa, Christian, Philipp und ich, allesamt Erasmusstudenten aus Deutschland und Österreich. Gemeinsam haben wir uns ein Auto gemietet und sind einfach mal drauflos gefahren. Vorher mussten wir aber natürlich noch eine Stunde auf das Auto warten, bis wir endlich los konnten- war ja klar, wir sind ja schließlich in Spanien- dafür gab es aber von Europcar coffee for free. Da der Trip eher eine spontane Idee war, wussten wir bis zur Abfahrt eh noch gar nicht so recht, wohin es gehen sollte. Klar war nur, dass wir an dem Samstag in Zaragoza gerne die Eröffnung der „fiesta del pilar“ mitfeiern wollten. Also stand schon mal die grobe Richtung fest. Als wir dann endlich unterwegs waren, konkretisierten wir unsere Pläne ein wenig und fuhren in Richtung Teruel, eine Kleinstadt in der Provinz Aragón. Die Fahrt dorthin dauerte zwar nur etwa 2 Stunden, aber dort angekommen kamen wir uns vor, wie in einer anderen Welt. In Valencia waren wir gegen 6 Uhr bei 30 Grad abgefahren, sind durch wunderschöne Landschaften mit Bergen und allem drum und dran gefahren, und kamen abends um 8 bei 12 Grad in Teruel an. Das war vielleicht ein Kälteschock, denn in meinem Röckchen und Spaghettitop war es doch etwas frisch. Man muss allerdings wissen, dass Teruel etwa 1000m hoch auf einem Berg liegt. Kein Wunder also, dass es kühl war. Ausgestattet mit Fressalien und Getränken, die wir noch fix im Aldi (Nord) eingekauft haben, machten wir uns auf die Suche nach einem Hostel für die Nacht. Telefonheld Philipp hatte innerhalb von 2 Minuten auch schon eine Bleibe für uns klargemacht und die war auch noch ein Schneppchen… wir haben nur so um die 11, oder 13 Euronen pro Person bezahlt und bekamen dafür schnuckelige Doppelzimmer und ein sauberes Badezimmer auf dem Gang. Völlig super für eine Nacht- man hätte auch länger bleiben können, ohne sich zu ekeln. Nachdem wir uns im Hostel kurz umgezogen hatten, ging es in ein kleines Restaurant, wo wir uns die Bäuche vollgeschlagen haben. Danach sind wir brav wieder ins Hostel gegangen und haben zusammen einen netten Abend in Gabis und Lisas Zimmer verbracht. Am nächsten Morgen haben wir uns dann ausgeschlafen wieder auf den Weg gemacht. Leider hat unser Auto in der Nacht ein bisschen leiden müssen, denn irgendwelche Vollpfosten meinten, dass es dem Auto besser stehen würde, wenn der Rückscheinwerfer demoliert, der Scheibenwischer hinten nicht mehr existent und ein paar Beulchen und Kratzer dem Auto gut stehen würden. Na toll… und das, obwohl uns so eine Saufnase am Abend zuvor noch erzählt hat, dass Teruel eine der 5 sichersten Städte Spaniens ist. Von wegen…. Aber auch hier hat Philipp mal wieder telefoniert und alle Schäden gleich Europcar gemeldet. Unsere Laune musste also nicht leider und weiter ging es in Richtung Albarracín. Albarracín ist eine kleine Stadt, fast schon ein Dorf, in der Nähe von Teruel, die innerhalb der Stadtmauern voll und ganz denkmalgeschützt ist. Dort haben wir die alte Stadtmauer erklommen und ein bisschen das Dorf besichtigt. Es hat mir wirklich gut dort gefallen, nur dass es auch da ein wenig zu kalt war, aber da konnte ich drüber hinweg sehen. Danach ging es dann durch Serpentinen und unendliche Weiten weiter nach Zaragoza. Dort angekommen haben wir uns als aller erstes ein Hostel gesucht, da wir eh nur wenig Hoffnung hatten überhaupt noch eine Bleibe für die Nacht zu finden. Bei der Touristinformation machten sie uns auch nur wenig Hoffnung, ABER Gabi, Lisa und ich hatten auf dem Weg zum Klo (Weiber mal wieder, ne) ein Hostel entdeckt, das direkt parallel zum Plaza del Pilar lag, wo die Hauptbühne der fiesta stand. Also haben wir kurz nachgefragt, ob die noch Zimmer frei haben und TADAAAA sie hatten noch 3 Zimmer frei. Pro Zimmer kostete der Spaß allerdings 60€! Aber nun gut- besser als gar nichts und alles andere war ausgebucht. Mal abgesehen davon, dass man von der Farbe der Wände Augenkrebs bekommen hat und die Dusche nur durch Zauberei funktionierte war auch dieses Hostel ganz okay. Von unserem Fenster aus konnte man sogar das Eröffnungsfeuerwerk über dem Türmchen der Kathedrale sehen. War ganz hübsch… Später abends begannen dann die Konzerte und wir haben sogar zufällig die Maike (Mitstudentin aus Emmen, die jetzt in Zaragoza studiert) getroffen. Was ein Zufall, Spanien ist echt ein Dorf. Leider war uns total kalt und somit wollte noch nicht so richtig die Partystimmung aufkommen… vor allem hatte ich Muskelkater im Hals vom Aerobic (bzw. von den situps) und musste mir an Stelle eines Schals ein Top um den Hals binden, damit ich nicht völlig unbeweglich wurde. Zu späterer Stunde lauschten wir den Takten der Band, die gerade spielte und Lena und mir kam die Melodie so bekannt vor, bis uns auffiel, dass wir das Lied schon mal im Radio gehört hatten. Und anscheinend war die Band tatsächlich bekannt, denn das Schlusslied sang jeder mit, sogar Lena und ich, denn auch dieses Lied kannten wir aus dem Radio. Das war wirklich schön, nur dann war plötzlich alles vorbei und wir wussten nicht wohin mit uns. Denn ins Hostel wollten wir ja noch nicht. Irgendwann fanden wir ein nettes Pub, in dem wir uns ein Bierchen gönnten und danach waren wir noch tanzen (zu komischer spanischer Ballermann Partymusik). Irgendwann wollten wir dann aber nur noch ins Bett. Am nächsten Tag verließen wir schon früh das Hostel und brachten unsere 7 Sachen erst mal ins Auto, das wir irgendwo abgestellt hatten. In dieser Nacht wurde unser Auto nicht weiter demoliert- zum Glück. Danach haben wir noch ein bisschen sightseeing in Zaragoza gemacht und tranken dann einen Abschiedskaffee. Es sollte nämlich wieder Richtung Meer gehen, aber erst mal raus aus Zaragoza. Das gestaltete sich doch schwieriger, als wir uns das vorgestellt hatten, denn wenn etwas scheiße ist in Zaragoza, dann ist das die Straßenführung. So haben wir letztendlich 5 mal den Schmuddelfluß mit Blick auf die Kathedrale überquert und waren mehr als froh, als wir nach einer Stunde endlich aus Zaragoza raus waren. Als wir die urbane Gegend hinter uns hatten, befanden wir uns urplötzlich in der wahren „middle of nowhere“. Ich hätte ja niemals gedacht, dass es solche unendlichen Weiten ohne ein Haus, einen Mensch, ein Auto, eine Telefonzelle, eine Tankstelle, oder mal zur Abwechslung mal’ne Stadt überhaupt in Europa gibt. Ich dachte immer, dass das andere Kontinente für sich gepachtet haben. Aber nein- die Einöde lebt auch in Europa. Und mir hat es gefallen… nein wirklich, das war echt stellenweise richtig hübsch… teilweise rote Wüste und plattes Land, dann wieder Berge, Hügel… von allem war was dabei. Nach Stunden, die wir nur geradeaus gefahren sind, fingen dann wieder Serpentinen an… und sie endeten erst nach gefühlten 10 Stunden. Uich, das war nichts für mich… mir war zwar nicht schlecht, aber quietsch vergnügt war ich auch nicht mehr nach’ner Weile. Irgendwo auf einem Berg haben wir dann eine Pause gemacht und die Aussicht genossen. Hui war das schön und als sich dann auch ein freundlicher, streunender Hund zu uns gesellte, wollten wir gar nicht mehr so recht weg :-p… na ja schon… als wir den Hund wieder abgewimmelt hatten, trauten wir uns auch wieder zum Auto :)! Weiter ging die fröhliche Fahrt, die ab jetzt sogar über halbwegs kurvenarme Straßen ging und irgendwann glitzerte am Horizont das Meer. Ich habe mich selten sooooooo gefreut das Meer zu sehen. Endlich wieder Wasser! Ich meine, die Berge waren ja auch ganz hübsch, aber das Meer macht mich glücklicher. Gegen Abend haben wir Halt gemacht in einem Ort, der Peñiscola heißt. Da war es richtig schön. Der Ort erinnerte ein wenig an Ibiza Stadt mit einer kleinen Kirche innerhalb der Altstadt oben auf einem Berg. Alle Häuser waren weiß getüncht und der Strand war leer und schön. Philipp griff mal wieder zum Hörer und sicherte uns unsere letzte Unterkunft. Die war allerdings die letzte Absteige. Wir haben hier zwar auch nicht viel bezahlt, aber selbst das war noch zu viel. Auf Lena und meinem Zimmer war das Klo so dreckig, dass man mehrmals mit Klopapier drüber herwischen musste, bis man die Farbe der Klobrille nur erahnen konnte. Die Dusche sah ähnlich ekelig aus und für mich stand fest, dass ich da weder dusche, noch auf die Toilette gehe. Zum Glück gab es noch ein halbwegs nutzbares Klo auf dem Gang, das wir in der Not benutzt haben. Viel Zeit haben wir eh nicht in dem Hostel verbracht, denn wir wollten ja noch ein bisschen den Ort erkunden. So sind wir ein bisschen durch die Altstadt geschlendert und haben die traumhafte Aussicht genossen. Zum Abendessen gab es richtig leckeren Fisch in einem unscheinbar wirkenden Restaurant am Strand. Das war richtig gut und wohl das beste Essen, das wir auf dem Trip bekommen haben. Nach dem Essen haben wir uns an den Strand gesetzt und dem Rauschen der Wellen gelauscht… na gut… ein bisschen unterhalten haben wir uns auch. Und irgendwann sind wir dann erschöpft in die durchgelegenen Betten gefallen. Gut schlafen ist was anderes, aber irgendwann kam dann auch endlich der nächste Morgen und wir haben fluchtartig das Hostel verlassen. Natürlich sind wir nicht gleich wieder nach Valencia gefahren, ohne noch ein paar Stunden am Strand zu liegen und uns zu sonnen. Die Anderen waren ja so mutig ins Wasser zu gehen, aber mir war das doch ein bisschen zu kalt….! Ich habe dafür ein bisschen Schlaf am Strand nachgeholt und das war auch gut so. Gegen Nachmittag nahmen wir letztendlich die letzte Etappe zurück nach Valencia in Angriff und nach knapp 1,5 Stunden hatte uns die Stadt wieder. 4 schöne Tage waren nun vorüber, aber es hat sich gelohnt. Wir hatten wirklich eine schöne Zeit und ich denke mal, dass es allen Spaß gemacht hat. Lenas Dank an Christian, unserem tapferen, furchtlosen Fahrer, der auch dem spanische Horrorverkehr in den Städten trotzte, möchte ich mich nun auch anschließen: Haste jut jemacht, Christian!! Ein weiterer Dank geht an Philipp, der immer so souverän unsere Unterkünfte klar gemacht hat!!