Fallas
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18 Maart 2008 | Spanje, Valencia
Ja, ich weiß, ich habe mich schon seit fast einem halben Jahr nicht mehr bei euch gemeldet- aber- ICH LEBE NOCH :-)! Das erste Semester meines Auslandsjahres liegt nun auch schon hinter mir und ich habe die Klausurenphase eigentlich ganz gut überstanden. Und nach meinem gesundheitlichen Durchhänger im Dezember/Januar geht es mir jetzt auch wieder mehr als super und ich bin gerne hier! Ich musste mich selbst wieder ein wenig auffangen und aufpäppeln, aber das ist mir gut gelungen und ich habe gelernt all das, was ich hier in Valencia habe so richtig zu genießen. Jeder Sonnenstrahl und jede Sekunde am Strand, oder im Park gibt mir neue Kraft und ich weiß es jetzt zu schätzen!
In diesem Semester gefallen mir sogar meine Fächer an der Uni viel besser, als im vergangenen und hin und wieder gehe ich sogar richtig gerne zur Uni, was ich vor kurzem noch für völlig unmöglich hielt! Dennoch muss ich sagen, dass mir der Aufbau des Studiums in NL viel mehr liegt, aber man gewöhnt sich ja an alles!
Momentan findet hier in Valencia ein richtiges Spektakel statt- die FALLAS! Hier mal ein kleiner Auszug zum Thema von Wikipedia:
Die Fallas [faas] (span.) oder Falles [fajes] (val.), ein spanisches Frühlingsfest, finden jedes Jahr in Valencia und zahlreichen Orten der Comunidad Valenciana vom 15. bis zum 19. März statt. Hauptattraktion sind teils haushohe Skulpturen aus Pappmaché und anderen brennbaren Materialien, die am letzten Tag des Festes feierlich angezündet werden. Sie heißen ebenfalls Fallas und haben dem Fest seinen Namen gegeben.
Entstanden sind die Fallas im 18. Jahrhundert, wobei die Ursprünge unklar sind. Eine gängige These ist, dass die Zimmerleute am Ende der kalten Jahreszeit ihre Holzgestelle für die Lampen und Kerzen verbrannt haben, weil sie sie im Frühjahr nicht mehr brauchten. Der Termin für diese Verbrennung sei dann im Laufe der Zeit auf den Tag des Heiligen Josef (San José/Sant Josep) am 19. März gelegt worden. Da Josef, der Ziehvater von Jesus von Nazaret, wie auch sein Sohn Zimmermann war, gilt er in Spanien als Schutzpatron der Zimmerleute.
Irgendwann wurden an diesem Tag auch Holzreste und alte Möbel auf den Straßen verbrannt, die man vorher gesammelt hatte. Mit der Zeit hängte man auch bekleidete Strohpuppen vor die Fenster und über die Straßen oder lehnte sie auf Holzpodesten an die Hauswände und verbrannte sie ebenfalls vor zahlreichen Zuschauern. Dann fingen die Handwerker eines Viertels an, für diesen Tag kleine Kunstwerke zu bauen, die aus mehreren Figuren bestanden. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts bestanden die Fallas aus großen Kisten mit drei oder vier Wachspuppen, die Stoffkleider trugen. Dann entdeckten die Künstler Pappmaché als ideales Material. Mittlerweile werden teilweise auch Kunstfaserstoffe wegen ihrer größeren Stabilität und Wasserfestigkeit verwendet. Jedoch wird diese Praxis teilweise stark kritisiert, weil beim Verbrennen dieser Materialien viele Giftstoffe freiwerden.
Aus den Puppen wurden nach und nach dreidimensionale Kunstwerke, die, aus Holz, Gips und Pappe gefertigt, jeweils ein bestimmtes Thema aufgriffen und karikierten. Heute sind die größten Skulpturen haushohe Gebilde, die oft mehr als zehn Tonnen wiegen und teilweise über 100.000 Euro kosten. Jedes Jahr gibt es einen Wettbewerb, bei dem die Bevölkerung die besten Fallas und die beliebteste Einzelfigur (ninot, Puppe auf Valencianisch) wählt. Diese Figur wird dann vor der Verbrennung am 19. März "gerettet" (ninot indultat, gerettete Puppe auf Valencianisch) und kommt ins Museum.
Im Mittelpunkt steht dabei die Errichtung einer eigenen Falla aus Holz und Pappmaché, die das Stadtviertel repräsentieren soll. Dazu werden spezialisierte Handwerker und Künstler unter Vertrag genommen. Weitere Aufgaben sind das Vorbereiten der Trachtenumzüge, das Zusammenstellen der Musikkapelle oder der Aufbau der Vereinshalle, in dem sich das Stadtviertel während der Festwoche trifft. Und natürlich möchte jedes Stadtviertel einen der begehrten Preise erhalten, die während der Fallas in verschiedenen Kategorien vergeben werden (beste Falla, bestes Feuerwerk etc.). Jeder Verein stellt auch eine Fallera, eine Valencianerin in traditioneller Tracht; unter allen Mädchen wird dann die Fallera Major gewählt, die das Fest dann eine Woche lang offiziell repräsentiert.
Ehrgeiz und Bürgerstolz spielen bei den Fallas eine große Rolle. Der Wettkampf-Charakter zwischen den einzelnen Stadtvierteln sorgt für Impulse und lässt die Fallas Jahr für Jahr wachsen. Dem Besucher oder Touristen erschließen sich die Feierlichkeiten innerhalb der Stadtteil-Vereine nur zum Teil. Doch neben den Aktivitäten der Stadtviertel gibt es während der Fallas auch ein offizielles Programm, das von der Stadtverwaltung organisiert wird und jedem zugänglich ist.
Zum offiziellen Programm gehört z. B. die Ofrena de Flors, der zweitägige "Opfergang" zu Ehren der Verge dels Desamparats (Heilige Jungfrau der Schutzlosen), die gleichzeitig die Stadtpatronin Valencias ist. An der Ofrena de Flors nehmen über 100.000 Männer, Frauen und Kinder in bunten Trachten teil. Die Herren kommen im traditionellen Anzug, die Damen in Röcken aus feinster Seide und teuerstem Brokat, die Haare kunstvoll aufgesteckt. In den Gala-Kostümen steckt nicht selten ein ganzes Monatseinkommen; sie werden aber immer wieder getragen. Auf der Plaza de la Virgen wird eine 14 Meter hohe Holzstatue der Heiligen Jungfrau aufgebaut. Darauf wird aus den Blumen, die die Teilnehmer der Ofrenda bringen, das Madonnenkleid gesteckt. Fast 50 Tonnen Rosen und Nelken, Gladiolen und Tulpen, Anemonen und Lilien - Blumen, die aus ganz Spanien nach Valencia eingeflogen werden - werden benötigt.
Auch die Feuerwerke werden von der Stadt organisiert bzw. von Sponsoren finanziert. Für die Fallas stecken die Valencianer Jahr für Jahr fast hundert Tonnen Pulver in Kracher und Böller, die in der Festwoche täglich gezündet werden: die bunten bei Nacht, die lauten namens Mascleta am Tag. Die allabendlichen Feuerwerke am Ufer des Turia ziehen jedes Mal mehrere hunderttausend Zuschauer an. Eine Besonderheit sind die Mascletàs, die jeden Tag um 14 Uhr am Rathausplatz gezündet werden und ebenfalls zehntausende Besucher anlocken. An langen Schnüren montierte Knaller explodieren im Sekundentakt und entfachen eine Sinfonie aus dumpfem Grollen, gewaltigen Paukenschlägen und pfeifenden zischenden Tönen. Hierbei wird nicht nur auf Lautstärke Wert gelegt, vielmehr liegt es am Pyrotechniker, den Rhythmus und die Dynamik der Mascletà möglichst ansprechend zu gestalten. Gute Pyrotechniker sind in Valencia daher Berühmtheiten und werden wie Popstars gefeiert. Das Donnerkonzert geht durch Mark und Bein und versetzt die Menge minutenlang in Trance. Im Jahr 2006 wurden hierbei Lautstärken bis 117 Dezibel gemessen. Um jedoch Gehörschäden vorzubeugen ist die Menge an Schwarzpulver mittlerweile auf maximal 90kg begrenzt. Für das jüngere Publikum gibt es am Abend Popkonzerte mitten in der Stadt mit bekannten spanischen Künstlern.
Als Besucher der Fallas ist man neben diesen Großveranstaltungen konstant beschäftigt, schließlich gibt es überall Fallas in den unterschiedlichen Stadtvierteln zu bewundern; im Jahr 2005 waren es 378. Ein spannender Streifzug, denn jedes Stadtviertel hat sein eigenes Programm mit kleinen Feuerwerken, Mascletás, Wettbewerben etc. Auf dem Weg durch die Stadt stößt man zudem ständig auf eine der über 350 Kapellen, die während der Festwoche durch die Straßen ziehen und Pasodoble spielen.
Ihren Höhenpunkt finden die Feierlichkeiten in der Nacht zum 20. März. Zu Ehren des Heiligen Josef werden die Fallas um 12 Uhr verbrannt, wobei die größte auf der Plaza del Ayuntamiento vor dem Rathaus erst eine Stunde später angezündet wird. In dieser Nacht gleicht die Stadt einem Feuermeer. Hoch schlagen die Flammen in den Abendhimmel. Überall lodern kleine und große Feuer. Ganz Valencia scheint zu brennen. Das aufregendste Frühlingsfest Spaniens ist zu Ende.
Und wir befinden uns nun gerade in Mitten dieses Spektakels und nehmen alles davon mit, was zu schaffen ist!! Der mittägliche Besuch der Mascletá und des nächtlichen Feuerwerks sind obligatorisch und zwischendurch werden Umzüge und Fallas besucht!
Am ersten Tag der Fallas, der zufällig auch mein Geburtstag war, waren wir abends sogar auf so einem richtigen Fallafest eingeladen. Eine Freundin einer spanischen Freundin von uns ist in diesem Jahr Fallera und hatte uns eingeladen am Fest teilzunehmen. Es gab leckere Paella (die über einem offenen Lagerfeuer auf der Straße gekocht wurde), Würstchen und reichlich Getränke :-)! Das war wirklich ein schönes Erlebnis Teil so etwas typisch valenzianischen gewesen zu sein.
Vor allem kann man die Stimmung hier in der Stadt gar nicht in Worte fassen. Es bebt und knistert in der Luft und das nicht nur wegen Lagerfeuern und Feuerwerken. Die ganze Stadt scheint unterwegs zu sein und es gehört schon dazu sich in überfüllte Metros zu quetschen und ständig zufällig irgendwelche Straßenumzüge zu sehen!
Heute Abend findet das größte Feuerwerk statt und wir lassen es uns natürlich nicht nehmen daran teilzunehmen :-)! Und morgen Nacht ist der ganze Spaß auch schon wieder zu Ende- schade! Wenn es irgendwie geht, bin ich im nächsten Jahr wieder dabei- einfach toll diese Fallas!!
So. Nun werde ich mich noch ein bisschen ausruhen, bevor es heute Abend wieder rund geht!
Liebe Grüße aus Valencia
Julia
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